Bei vielen Materialien und Rohstoffen hat sich der Markt signifikant verändert
Berlin, 10. August 2022 – Corona, der Krieg in der Ukraine sowie weitere Faktoren haben dazu geführt, dass viele Materialien und Rohstoffe schwankenden Verfügbarkeiten, Preisen und Qualitäten unterliegen. In der sehr divers aufgestellten Backbranche ist dies an vielen Stellen spürbar. Aufgrund komplexer Zusammenhänge sind oftmals auch Bereiche betroffen, die auf den ersten Blick weniger offensichtlich sind. Das Wissensforum Backwaren informiert über Hintergründe.
Einst stabile Märkte und etablierte Prozesse sind zunehmend ins Wanken geraten, auch die Backbranche sieht sich dadurch mehreren Herausforderungen gegenüber. Diese reichen über die reine Herstellung von Produkten hinaus und betreffen auch Bereiche wie Transport und Logistik. Ein Beispiel hierfür sind etwa Paletten. Die Produktion von Europaletten, für die ganz bestimmte Standards gelten, ist durch den Mangel an Holz und Stahlnägeln stark eingeschränkt. Das wirkt sich auf Verfügbarkeit, Lieferzeit und Preis im gesamten Wirtschaftskreislauf aus.
Auch der für die Backbranche unerlässliche Rohstoff Zucker ist derzeit ein gefragtes Gut. Die kumulierten Zuckerimporte in der EU lagen deutlich unter den Einfuhren aus den letzten Jahren. Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage ist ein Defizit entstanden. Steigende Transport- und Energiekosten nehmen ebenfalls einen Einfluss auf den Zuckerpreis. Hinzu kommt, dass auch die Anbaubetriebe von Zuckerrüben mit erhöhten Kosten zu kämpfen haben und Trockenheit, Hitze und Frost zu weniger ertragreichen Ernten führen.
Und auch beim Weizenmarkt wird das Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage immer stärker von äußeren politischen Faktoren, Wetterextremen und den Energiepreisen beeinflusst. Krisen-Situationen in Ländern, die große Mengen exportieren wie Ukraine und Russland, führen zu Stabilitätsverlusten im weltweiten Marktgeschehen. Früher waren lange Kontrakte mit Preisbindung üblich – heute ist dies oft nicht mehr möglich. Dies verstärkt Preisspekulationen, kürzere Kontrakte und einen sehr volatilen Markt, in dem sich Preise stündlich ändern können.
„Die Backbranche ist ein Knotenpunkt, hier laufen viele Warenströme hinein und hinaus“, so Christof Crone, Vorsitzender und Geschäftsführer des Wissensforum Backwaren e.V. „Daher gibt es unzählige Berührungspunkte mit ganz unterschiedlichen Rohstoffen, Materialien, Techniken, Verfahren und Prozessen. Einige davon sind nun aus verschiedenen Gründen – allen voran natürlich durch Corona und den Krieg in der Ukraine – ins Wanken geraten. Vielen sind aber die genauen, oftmals sehr komplexen Zusammenhänge gar nicht bewusst.“
Derzeit arbeitet das Wissensforum Backwaren an einer Sonderausgabe seines Fachmagazins backwaren aktuell, die sich speziell mit den Veränderungen und Herausforderungen in der Backbranche aufgrund der aktuellen Lage befasst. Neben weiteren Themen werden hier auch die Schwierigkeiten rund um Paletten, Zucker und Weizen noch einmal ausführlich beleuchtet.
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